Wössner, Ulrich

Über den/die Autor*in

Ulrich Wössner wurde 1953 geboren, lebt in Weil a. Rh. (BW), ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er studierte Vergl. Religionswissenschaften, Ethnologie und Germanistik mit einem Abschluss als M.A. 1980. Bis 2016 war er erwerbstätig im Jugendhilfebereich und führte nach einem Studium der Tiefenpsychologie nach C.G. Jung als analytischer Psychologe eine Beratungspraxis. Vereinzelt veröffentlichte er auf religionswissenschaftlichem und tiefenpsychologischem Fachgebiet. Seit über 20 Jahren entstehen Gedichte, Prosatexte und Objektkunst, mit der er sich an Ausstellungen beteiligt (mehr Informationen unter: www.ulrichwoessner.de). – Im deutschen lyrik verlag (dlv) erschienen: Jetzt aber kommt Sturm auf. Gedichte (2006) sowie Fliederduft hautnah. Gedichte (2011). Im Karin Fischer Verlag erschien 2022 Wössners Erzählung Jos. Geschichte.

Ein kurzes Interview mit dem Autor:

Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?
Das hat sich verstärkt vor ca. 25 Jahren so ergeben; seither fließen mir in unregelmäßigen Abständen hauptsächlich Gedichte und Kurztexte zu (mehr dazu weiter unten)
Ist dies Ihre erste Veröffentlichung?
Nein; es ist bereits meine vierte Veröffentlichung. Vorher gab es einige wissenschaftliche Veröffentlichungen und Vorträge im Bereich der Vgl. Religionswissenschaft (mein Hauptstudienfach) und der Tiefenpsychologie nach C.G. Jung (im Rahmen eines Zweitstudiums). Mehr dazu am Ende des Interviews.
Was waren Ihre Beweggründe, dieses Buch zu schreiben?
Es hatten sich eine Anzahl von Gedichten und Kurztexten angesammelt.
Gab es einen Antrieb aus dem Familien- oder Freundeskreis, das Buch zu veröffentlichen?
Nein, nicht ausdrücklich; als ich die Idee aber äusserte, erhielt ich Zuspruch.
Haben Sie bereits ein neues Buch in Planung?
Nein, z.Zt. nicht. Es sammeln sich aber wieder Texte an.
Wo schreiben Sie am liebsten?
Es gibt keinen bestimmten Ort; s. auch weiter unten.
Haben Sie bestimmte Schreibrituale?
Keine festen Rituale. Die Texte stellen sich meist spontan und unerwartet an diversen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten von innen her ein, drängen sich auf und wollen dann rasch mit dem Stift und auf das Papier gebracht werden, der und das gerade in dem Moment und an dem Ort zur Hand ist: mit Bleistift, Kuli, Faserschreiber auf Zeitungen, Notizzettel, Brettchen zu Hause an diversen Orten, unterwegs im Zug oder auf Wanderungen, Spaziergängen, beim Einkaufen etc. Meist entsteht so ein Text, überwiegend Gedichte, in einem Fluss. Diese Notizen sammle ich dann, so wie sie entstanden sind, in einem Ordner und gehe sie erst nach einiger Zeit noch einmal durch, um sie in den PC zu tippen und auszudrucken. In der Regel bedarf es dann nur noch weniger Wort- oder Form-Korrekturen: Wiederholungen vermeiden, wo mache ich einen Absatz, eine Leerzeile etc.
Was lesen Sie selbst gerne für Bücher?
Romane, Gedichte. Historische, religionswissenschaftliche, psychologische Bücher (aber keine Ratgeberbücher), Kunstbände.
Was ist Ihr Lieblingsbuch?
Es gibt nicht DAS eine Lieblingsbuch. Anhaltende Eindrücke haben hinterlassen etwa: Heinrich Mann, Henri Quatre; Thomas Mann, Joseph und seine Brüder; Franz Werfel, Jeremias – Höret die Stimme; Stefan Heym, Ahasver; Christoph Ransmayer, Die letzte Welt; Michael Kumpfmüller, Die Herrlichkeit des Lebens; Ulrike Draesner, Schwitters; Fernando Pessoa; Das Buch der Unruhe. … – Gedichte: Paul Celan, Sarah Kirsch, Hilde Domin, Elisabeth Borchers …
Welches Buch liegt aktuell auf Ihrem Nachttisch?
Yuval Noah Harari: Eine kurze Geschichte der Menschheit.
Haben Sie manchmal Schreibblockaden? Was tun Sie, um diese zu lösen?
Da ich mich nicht gezielt hinsetze, um dann etwas Bestimmtes zu Papier zu bringen, gibt es dieses Problem nicht. Ab und zu kommt es aber vor, dass ich beim Redigieren eines Gedichtes, eines Textes an einem Wort oder einer Formfrage länger hängen bleibe, weil sich kein Synonym oder keine Alternative einstellen will oder ich mich zwischen 2 Möglichkeiten nicht so recht entscheiden kann. Blockade würde ich das aber nicht nennen wollen. Bei einem längeren Prosatext, wie Jos, bin ich solange dran, bis er steht (ich lasse dann nur davon ab um die üblichen alltäglichen Tätigkeiten, Handlungen, schlafen legen zu vollziehen). Es harzt dann manchmal, aber nicht im Sinne einer völligen Blockade.
Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?
Ich bin zwar nach einem 36-jährigen Broterwerbsleben in der Jugendhilfe und einer nebenberuflichen psychologischen Beratungspraxis seit einigen Jahren in Rente, widme mich aber bereits seit auch über 25 Jahren, also schon während des Berufslebens, der Objektkunst, die nun meine Haupttätigkeit ist und mich zeitlich wie ein Beruf in Anspruch nimmt. Wenn sich daneben auch wieder, wie oben beschrieben, eine Anzahl Texte angesammelt hat, widme ich meine Zeit zugleich der Bündelung dieser Arbeiten. Da die Objektkunst, das Lesen und das Texte zu Papier bringen schon während meines Berufslebens quasi meine Freizeit ausgefüllt hat – neben Familie, Renovation eines Hauses aus dem 16. Jahrhundert, wandern, Museumsbesuche etc. – haben sich diese Freizeittätigkeiten zeitlich ausgeweitet, so dass ich zwischen Arbeits- und Freizeit keinen Unterschied mehr erlebe, da diese Art von Arbeit mich ganz ‚erfüllt‘.
Meine wissenschaftlichen Veröffentlichungen
– Zur Deutung des Göttertanzes in Indien und Griechenland. Eine religionsphänomenologische Betrachtung. E.J. Brill Köln, 1981.
– »Tanz«. In: Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe. Hrsg von Hubert Cancik u.a. Band V, S. 165 ff. Kohlhammer Stuttgart 2001.
– »Tanz«. In: Wörterbuch des Christentum. Hrsg. von Volker Drehsen u.a. Verlagshaus Gerd Mohn, Benziger Verlag 1988, S. 1224.
– »Der Arme Heinrich« Hartmanns von Aue: »ir sult die maget lassen leben«. Zur Bedeutung einer hochmittelalterlichen Verserzählung. In: Jungiana. Beiträge zur Psychologie von C.G. Jung, Reihe A, Band 7, S. 53-122. Küsnacht 1997.
– »Do liebe kom und mich bestuont …«. Die unerwiderte Liebe im deutschen Minnesang des 12. Jahrhunderts. Tiefenpsychologische Anmerkungen. Erweiterte Diplomarbeit. Privatdruck Weil-Haltingen 2010.

Dieses Interview darf unter Angabe der Quelle (Karin Fischer Verlag 2024) verwendet werden.

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