Ein kurzes Interview mit dem Autor:
1.) Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?
Mein Schreiben wurde durch meine Forschungsaktivitäten begünstigt: Einsichten und Erkenntnisse sind i.a. sprachlich darzustellen. Verfügbare Darstellungsmittel stehen durch eine kreative Charakteristik unter Teilaspekten künstlerischen Ausdrucksformen nahe. Entscheidende Impulse erhielt ich durch die Lektüre spannender Werke der Weltliteratur.
2.) Ist dies Ihre erste Veröffentlichung?
Nein; vor einigen Jahren habe ich schon einmal eine Gedichtsammlung publiziert.
3.) Falls nein: Schreiben Sie schon länger?
In frühen Jahren habe ich eine kleine Erzählung geschrieben; es war eine Hasen- und Katzengeschichte. Sie blieb allerdings unvollendet und wurde nicht veröffentlicht.
4.) Was waren Ihre Beweggründe, dieses Buch zu schreiben?
Dem Buch liegt eine philosophische Motivation zugrunde. Ich wollte »Bewusstseinswelten« beschreiben – Erscheinungsbilder menschlichen Erkennens, Reflektierens und Erinnerns, aus einer »Innenschau«, einer Sphäre subjektiven Erlebens. Ich merkte, dass ein Modus rationaler Sachanalyse hierfür kaum infrage kam. Aufgrund einer besonderen Offenheit, einer expressiven Unerschöpflichkeit, bot sich stattdessen eine Sprache der Lyrik an. Die Ernsthaftigkeit des Grundanliegens mischte sich mit kontrastierenden Elementen einer »spielerischen Distraktion«.
5.) Gab es einen Antrieb aus dem Familien- oder Freundeskreis, das Buch zu veröffentlichen?
Nein, nicht direkt. Natürlich werden geistige Impulse mittelbar auch durch Kraftfelder transindividueller Verbindlichkeit geprägt.
6.) Woher kam die Idee/die Inspiration zu Ihrem Buch?
Aus einer Erkenntnis, dass Geheimnisse der Wahrnehmung durch eine Tiefgründigkeit, eine »geheime Klanglichkeit« sprachlichen Ausdrucks gespiegelt werden können. Praktisch gesehen aus Kräften einer »introspektiven« (nach innen gerichteten) Meditation.
7.) Haben Sie bereits ein neues Buch in Planung?
Ja; es soll wieder ein philosophisches Buch sein.
8.) Falls ja: Können Sie schon etwas darüber verraten?
Ich möchte philosophische Erkenntnisse »aphoristisch« darstellen. Die Texte sollen – sehr allgemein gehalten – gleichsam »für sich« sprechen, Interessierten unmittelbar zugänglich sein. »Poetisch« wird dabei nicht nur die Sprachform, sondern bereits der Betrachtungsansatz sein. Er transportiert eine Empfänglichkeit für Bildhaft-Elementares, spiegelt eine Art einfacher »Naivität«, die Erkenntnisse entsprechender Grundsätzlichkeit vielleicht erst ermöglicht.
9.) Wo schreiben Sie am liebsten?
In Räumen ruhiger Kontemplation.
10.) Haben Sie bestimmte Schreibrituale?
Der Begriff »Ritual« wäre vielleicht ein bisschen übertrieben. Doch geht von einer anfänglichen Phase freien und aufmerksamen Nachdenkens zumeist eine gute Inspiration aus.
11.) Was lesen Sie selbst gerne für Bücher?
Sachbücher, Erzählungen, Lyrik.
12.) Was ist Ihr Lieblingsbuch?
Schwer zu sagen. Mehrmals gelesen habe ich z.B. Hesse-Romane und Trakl-Gedichte.
13.) Welches Buch liegt aktuell auf Ihrem Nachttisch?
Thomas Nagel: »Der Blick von nirgendwo«.
14.) Haben Sie manchmal Schreibblockaden? Was tun Sie, um diese zu lösen?
Für »schöpferische Pausen« bewährt hat sich ein Modus des Zuwartens, einer entspannten, vorübergehenden Beschäftigung mit Anderem. Man könnte über Kräfte kognitiver Neuordnung staunen, die sich auch ohne zielgerichtetes Einwirken entfalten.
15.) Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?
Mich auf ein kleines Wortspiel beziehend: Keine Zeit ist »frei von Zeit« – erlebter, erlebbarer Zeit. Ich habe, wie mir manchmal scheint, keine – oder nur wenig – Frei-Zeit.
Dieses Interview darf unter Angabe der Quelle (Karin Fischer Verlag 2023) verwendet werden.