Neusser, Heinz
Über den/die Autor*in
Heinz Neusser, geboren 1948 in Dillingen/Donau, wuchs in den ersten Jahren nach Enteignung und Vertreibung seiner Familie aus dem Sudetenland unter äußerst ärmlichen Verhältnissen auf. Es folgten Jahre der Überforderung mit Arbeit auf dem Bauernhof, den sein Vater 1955 von der Bayerischen Landessiedlung erhalten hatte. Ein schwerer Unfall im Jahr 1960, den man nach medizinischem Ermessen eigentlich gar nicht überleben kann, sollte unabsehbare, schwerwiegende Folgen für sein weiteres Leben haben.
Einer dreieinhalbjährigen Lehre in Ulm als Fernmeldehandwerker folgte der Besuch der dortigen Berufsoberschule bis zur Mittleren Reife, danach das Abitur am Bayernkolleg in Augsburg. Es folgten drei Semester Mathematik und Physik in München und das Studium der Psychologie an der Uni Freiburg. Finanziert hat Heinz Neusser sein Studium als wissenschaftliche Hilfskraft und durch Tutorate am Psychologischen Institut und am Sportwissenschaftlichen Institut der Uni Freiburg. Erste Arbeitsstelle war dann die eines Therapeuten in der psychosomatischen Klinik in St. Blasien/Schwarzwald. Von Januar 1980 bis Ende April 2008 arbeitete er als Psychotherapeut am KKH Sigmaringen und kurzzeitig dazwischen an der psychosomatischen Klinik Roseneck in Prien am Chiemsee. Seit Mai 2008 ist Heinz Neusser berentet.
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Ein kurzes Interview mit dem Autor:
Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?
Ich wurde von meinem sozialen Umfeld, darunter mehrere ÄrztInnen und PsychologInnen, zum Schreiben dieses Buches motiviert.
Ist dies Ihre erste Veröffentlichung?
Ja.
Was waren Ihre Beweggründe, dieses Buch zu schreiben?
Nachdem ich seit Juni 2023 weiß, dass bei mir eine nicht heilbare und in absehbarer Zeit zum Tode führende Krebserkrankung besteht, hat mich mein soziales Umfeld gebeten, meine Erkenntnisse über gewisse Krankheitssymptome zu veröffentlichen, weil diese Erkenntnisse möglicherweise für mehrere Millionen Menschen allein in Deutschland sehr wichtig seien:
Menschen mit Heuschnupfen, die nicht auf eine medizinische Desensibilisierung ansprechen; Menschen, bei denen sich nach einer Unfallverletzung eine Sudeck’sche Dystrophie dritten Grades entwickelt hat, die weltweit als unheilbar gilt; Menschen, die in eine suizidale Krise geraten sind (das sind mehr als 100.000 Menschen allein in Deutschland pro Jahr mit mehr als 10.000 Toten; Menschen, die sich mit dem Grenzbereich zwischen Leben und Tod beschäftigen; Menschen, die sich für paranormale Phänomene interessieren.
Geschildert wird ferner der Verlauf meiner posttraumatischen Belastungsstörung und warum sich die Symptomatik infolge eines bestimmten Fehlverhaltens zunehmend verschlimmert und chronifiziert hat und sich dadurch neue und noch schlimmere Symptome entwickelten, die schließlich eine weitere Berufstätigkeit nicht mehr ermöglichten.
Hinweis auf eine sehr erfolgreiche Therapie bei posttraumatischer Belastungsstörung (EMDR).
Gab es einen Antrieb aus dem Familien- oder Freundeskreis, das Buch zu veröffentlichen?
Ja. Ohne die Überzeugungskraft meines Lektors Gregor Schill hätte ich dieses Taschenbuch nie geschrieben.
Woher kam die Idee/die Inspiration zu Ihrem Buch?
Siehe ausführliche Antwort zu Frage 4.
Haben Sie bereits ein neues Buch in Planung?
Nein
Wo schreiben Sie am liebsten?
Ausschließlich zu Hause am Esstisch.
Haben Sie bestimmte Schreibrituale?
Nein
Was lesen Sie selbst gerne für Bücher?
Bis zu meinem Trauma vom Januar 1993 habe ich sehr viel psychotherapeutische Fachliteratur gelesen, wegen berufsbegleitenden Aus- und Fortbildungen in Psychotherapie. Darüber hinaus war wegen hohen Zeitaufwands für meine Familie und meine sportlichen Aktivitäten keine Zeit mehr für das Lesen von Büchern.
Nach meinem Trauma von 1993 gab es absolut keine Zeit mehr zum Lesen von Büchern, nicht einmal zum Frühstücken hatte ich Zeit (siehe Kapitel 9 meines Taschenbuchs).
Welches Buch liegt aktuell auf Ihrem Nachttisch?
Mary C. Neal: »Einmal Himmel und zurück«. (Leider habe ich dieses Buch immer noch nicht gelesen).
Haben Sie manchmal Schreibblockaden? Was tun Sie, um diese zu lösen?
Schreibblockaden habe ich noch nie gehabt.
Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?
Sportliche Aktivitäten (aktuell darf ich infolge meiner schweren Erkrankung keinen Sport betreiben). Leidenschaftlich gerne habe ich Klettersport betrieben, aber auch Rennradfahren, Laufsport und Gleitschirmfliegen.
Dieses Interview darf unter Angabe der Quelle (Karin Fischer Verlag 2024) verwendet werden.