Ein kurzes Interview mit dem Autor:
Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?
Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Ich habe relativ bald, nachdem ich Schreiben gelernt habe, begonnen, dem Alter gemäß Überlegungen betreffend mein Verständnis der Wirklichkeit oder – um etwas vorsichtiger und präziser zu formulieren – von dem, was ich als Wirklichkeit wahrgenommen habe, schriftlich darzulegen. Damals habe ich wohl nicht über die Motivation reflektiert. Das Bedürfnis war einfach da.
Ist dies Ihre erste Veröffentlichung?
Das Buch »Das Ende Des Homo Sapiens« ist nicht meine erste publizierte Werkesammlung. Vor diesem sind im deutschen lyrik verlag (dlv) schon zwei Bücher erschienen. Das erste im Jahr 2017 mit dem Titel »Freiheit«, das zweite Buch mit dem Titel »Widerspruch« im Jahr 2021.
Was waren Ihre Beweggründe, dieses Buch zu schreiben?
Die Beweggründe, dieses Buch zu schreiben, waren ebenso wie bei den vorherigen, dem Wesen des Menschen näher zu kommen, gesellschaftliche und politische Zusammenhänge zu analysieren und aufzubereiten, die Situation des Individuums an sich sowie als Teil der Gemeinschaft darzustellen. All dies unter Bezugnahme auf eine sich insgesamt immer rascher verändernde Welt. Zugleich gibt es aber auch Texte, die Ausdruck meiner Freude sind, mit Gedanken und Sprache fantastisch zu spielen und auf diese Weise Intuitives oder Heiteres auszudrücken. Zweck ist letztendlich immer, dem Publikum Anregungen für eigene Reflexion anzubieten.
Haben Sie bereits ein neues Buch in Planung?
Wenn ein Buch veröffentlicht ist, bedeutet dies das Ende eines langen Spannungsbogens. Dieses Gefühl der Entspannung mildert das Bedürfnis, zu schreiben. Wie lange mich das vom Verfassen weiterer Texte abhalten wird, lässt sich nicht vorhersagen. Die gesellschaftliche und politische Lebenswirklichkeit jedenfalls drängt zweifellos auf die Auseinandersetzung mit ihr. Und natürlich ist es auch so, dass andere Bereiche meiner kreativen Aktivität, wie insbesondere die Musik oder Grafik, wieder mehr Raum einnehmen können.
Wo schreiben Sie am liebsten?
Ich schreibe am liebsten – und unvermeidlich – da, wo ich bin. Und dann ist es noch hilfreich, wenn mir ein digitales Schreibgerät zur Verfügung steht. Denn meine Handschrift kann ich selbst nicht lesen.
Haben Sie bestimmte Schreibrituale?
Schreibrituale sind mir angenehmerweise fern. Ideen und Überlegungen können jederzeit und überall entstehen respektive angestellt werden. Und mitunter ist ein Werk schon fertig, wenn ich mit dem Schreiben beginne.
Was ist Ihr Lieblingsbuch?
Kein Lieblingsbuch, kein Lieblingsgericht, keine Lieblingsfarbe. Nur Liebe zur Vielfalt.
Welches Buch liegt aktuell auf Ihrem Nachttisch?
Derzeit ist mein Nachttisch literaturfreier Raum. Lange Zeit lag dort ein Gedichtband von Joachim Ringelnatz.
Haben Sie manchmal Schreibblockaden? Was tun Sie, um diese zu lösen?
Man ist natürlich nicht jeden Tag oder jede Nacht – ich schreibe gern in der Nacht – in der gleichen Verfassung, zu schreiben. Aber auch darüber kann man dann schreiben.
Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?
Ich bemühe mich, meine Neugier zu befriedigen. Selbstverständlich nicht die Neugier betreffend die Privatsphäre der Nachbarn, sondern jene hinsichtlich des Wesens des Menschen, seiner Rolle in der Gemeinschaft, hinsichtlich Kultur, Politik, hinsichtlich der Wirklichkeit. Und diese geistige Auseinandersetzung lässt sich mit einer Wanderung oder einem Strandaufenthalt sehr gut verbinden.
Dieses Interview darf unter Angabe der Quelle (Karin Fischer Verlag 2025) verwendet werden.