Ein kurzes Interview mit der Autorin:
Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?
Wirklich beantworten kann ich das wohl nicht. Schreiben ist ein Teil von mir, es war und ist einfach da. Es erzählt mich, es erfüllt mich. Zu schreiben ist eine Begegnung mit mir selbst. Ein Dialog mit dem Leben. Unterhalten, erzählen, berühren, es ist Freude pur.
Ist dies Ihre erste Veröffentlichung?
Nein, ich veröffentlichte 1994 ein Kinderbuch »Lisa und der kleine Bär«, 1995 ein Kinderbuch »Kleine Spinne Fasseldu«, 2005 erschien ein Beitrag von mir »Trilogie« in dem Buch »Solidarität mit Frauen in Not«, 2006 folgte mein Gedicht »Dem ohne Worte« in dem Gedichtband »Die Besten 2006« und 2020–2022 Lernmaterialien u.a. »Im Tal der Marlinge & Sommer im Tal der Marlinge«.
Falls nein: Schreiben Sie schon länger?
Ja, seit meiner Jugend.
Was waren die Beweggründe, dieses Buch zu schreiben?
Die Verletzbarkeit des Lebens. Manchmal sind Dinge größer und stärker als wir selbst. Die Frage nach der Schuld; ist das nicht eine komplizierte Frage? Können wir sie wirklich klar und deutlich beantworten?
Als dann auch noch der Humor vorbeischaute und mir im 3. Fall der Kurzkrimis eine völlig neue Seite von mir offenbarte, das hat mich wirklich überrascht, da war dieser kleine Klick in mir: Warum nicht »Mausen & Flesch« einen Weg geben? Das ist aber ein Prozess über Jahre gewesen.
Gab es einen Antrieb aus dem Familien- oder Freundeskreis, das Buch zu veröffentlichen?
Meine Familie, mein Freundeskreis, sie wussten von den Kurzkrimis, aber der Antrieb lebt in mir.
Woher kam die Idee/die Inspiration zu Ihrem Buch?
Das Leben selbst ist meine Inspiration. Meine Gedanken, Gefühle und inneren Bilder zu den Themen, die uns begleiten. Als Beispiel möchte ich den 1. Fall ansprechen. Lüge & Manipulation, wie zerstörerisch … Menschen können zersplittern, sich verlieren und aus der Zeit fallen. Eine Lüge kann gewaltig sein, aber auch die kleinen Lügen spüren sich in Rissen des eigenen Seins, wenn wir ihnen begegnen.
Auch Freundschaft ist ein mir sehr wichtiges Thema und zieht sich wie ein roter Faden durch die Kurzkrimis. Sie ist so kostbar und niemals selbstverständlich.
Haben Sie bereits ein neues Buch in Planung?
Ja, zwei Projekte leben in mir.
Falls ja: Können Sie darüber etwas verraten?
Gerne! Drei weitere Kurzkrimis von Mausen & Flesch sind letztendlich geschrieben, brauchen aber sicherlich noch etwas Feinschliff.
Es gibt eine weitere Textsammlung, spannend daran ist, dass diese Texte vier Jahre meines Lebens umfassen. Sie sind autobiographisch einzuordnen, aber teilweise so geschrieben, dass die Leser oder Zuhörer ihre eigenen Erfahrungen in die Worte hineinlegen können. Es handelt sich um Gedichte, Songtexte und kurze Texte.
Wo schreiben Sie am liebsten?
Es gibt nicht wirklich einen Ort. Es ist die Stille in mir, die ich dafür brauche. Das kann bei mir Zuhause sein, aber auch in einem gut besuchten Café.
Haben Sie ein bestimmtes Schreibritual?
Nein …
Was lesen Sie selbst gerne für Bücher?
Ich vermag das nicht wirklich einzuordnen. In einer Buchhandlung streife ich umher, nehme das eine oder andere Buch in die Hand … ein Buch muss mich greifen, berühren, etwas in mir zum Klingen bringen, mich schmunzeln lassen … ich kann mich in vielen Büchern finden.
Was ist Ihr Lieblingsbuch?
Ein Lieblingsbuch … das gibt es nicht wirklich für mich. So viele Bücher bereichern mich.
Welches Buch liegt aktuell auf Ihrem Nachttisch?
Ich muss zugeben, es ist nicht nur ein Buch. Es ist eigentlich immer ein Bücherstapel. Ich liebe zurzeit »Herr Müller, die verrückte Katze und Gott«, »Das Bücherschiff des Monsieur Perdu«, »Ein Leben und eine Nacht«, aber auch »Das Buch der Freude« und »Füttere den weißen Wolf«.
Haben Sie manchmal Schreibblockaden? Was tun Sie, um diese zu lösen?
Es gibt Zeiten, in denen etwas in mir stoppt. Ich erlebe diese Zeiten nicht als Blockade. Für mich sind sie ein wichtiger Teil der Kreativität. In so einer Zeit entsteht in mir, was sich später schreiben will. Es ist ein Prozess. Ich vertraue der Zeit und mir. Unabhängig von der Zeitdauer … wenige Tage oder Monate. Auch dann, wenn es mich mitten in einem Projekt erwischt.
Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?
Lesen, schreiben, tanzen, ich liebe Worte & Musik. Ich verbringe gerne Zeit mit den wunderbaren Menschen an meiner Seite. Ich mag die Natur, das Meer und bin auch sehr gerne nur bei und mit mir selbst.
Dieses Interview darf unter Angabe der Quelle (Karin Fischer Verlag 2024) verwendet werden.