Ein kurzes Interview mit dem Autor:
Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?
Inspiriert durch meine Oma, die stets zu »runden« Geburtstagen Gedichte im Kreise der Familie vortrug, begann ich mit 14 Jahren Gedichte zum Geburtstag meinen Eltern, Geschwister, und Freunden zu schreiben. Später wurden Liebesgedichte für meine Freundinnen daraus.
Richtig Fahrt aufgenommen hat das Schreiben 2009 in einer Lebenskrise. Gedichte dienten erstmals als Ventil. Für mich selbst. Um Gedanken zu ordnen und Schicksalsschläge zu verarbeiten.
Ist dies Ihre erste Veröffentlichung?
Nein, es ist die 3. Veröffentlichung. Mein 1. Gedichtband erschien 2013. Er heißt »gedankengeraffel« und enthält viele Gedichte aus dem Krisenjahr 2009, jedoch auch Poetry Slam Texte aus 2012-2013. 2008 veröffentlichte ich im Rahmen meines BWL-Studiums noch eine Studienarbeit: »Das Bonussystem als Kundenbindungsinstrument«.
Falls nein: Schreiben Sie schon länger?
Ja, seit 2009 auf einem Niveau, das man »professionell« bezeichnen kann.
Was waren Ihre Beweggründe, dieses Buch zu schreiben?
Das Sortieren meiner Gedanken in einer Zeit, in der ich von meiner Familie getrennt lebte, meine 2. Tochter zur Welt kam und ich selbst mit der Verarbeitung verschiedener Traumata in einer auf dieses Gebiet spezialisierten Klinik stationär in Behandlung war. Ich habe es mitunter durch diese Gedichte geschafft, zu meiner Frau und Familie zurück zu finden.
Gab es einen Antrieb aus dem Familien- oder Freundeskreis, das Buch zu veröffentlichen?
Ja, die gab es.
Meine Frau, meine Eltern, Geschwister, aber auch Mitpatienten, für die ich regelmäßig Lesungen hielt, bestärkten mich darin meine Gedichte zu veröffentlichen.
Woher kam die Idee/die Inspiration zu Ihrem Buch?
Inspiration, Kreativität und Antrieb entstehen bei mir vor allem in Krisenzeiten. Die über aller stehende Inspiration war die Hoffnung. Den Silberstreifen am Horizont zu sehen, wenn alles im Dunkeln liegt.
Ich bin Optimist. Schon immer. Manchmal musste ich lediglich daran erinnert werden.
Haben Sie bereits ein neues Buch in Planung?
Ja, ich habe bereits Gedichte für einen weiteren Gedichtband. Er trägt den Titel »zylinderkopfdichtung« und ist eigentlich der Vorgänger von »silberstreifenoptimist«.
Falls ja: Können Sie schon etwas darüber verraten?
»zylinderkopfdichtung« erscheint von den Texten her etwas dunkler als »silberstreifenoptimist«. Die angeschlagene Tonart ist etwas rauher.
Er hat aber ein starke positive Strahlkraft – meist durch nur einen Satz oder ein abschließendes Wort. Er hat ebenfalls hoffnungsvolle Gedichte gegen Ende des Buches und ebnete dadurch den Weg zu »silberstreifenoptimist«.
Wo schreiben Sie am liebsten?
An ruhigen Plätzen. Das kann in der Natur sein oder z.B. im Bett – wenn die Familie schon schläft.
Haben Sie bestimmte Schreibrituale?
Ja, ich schreibe ein positives Tagesbuch. Den »Tages-Plus-Blick«. In diesem reflektiere ich den Tag und ziehe aus den Alltagssituationen das heraus, für was ich dankbar bin. Außerdem notiere ich darin meine Tageserfolge.
Was lesen Sie selbst gerne für Bücher?
Früher waren es historische Romane. Heute sind es Bücher von Menschen, die mich inspirieren. Aus ganz unterschiedlichen Bereichen. Das können Trainer/ Coaches sein, Ärzte, Psychologen, Heilpraktiker oder naturnah lebende Menschen. Bücher über den Wald liebe ich ebenfalls.
Im Grunde genommen liebe ich Bücher durch die ich wachsen und meine Persönlichkeit entwickeln kann.
Was ist Ihr Lieblingsbuch?
Der Herr der Ringe.
Welches Buch liegt aktuell auf Ihrem Nachttisch?
Die Bibel.
Haben Sie manchmal Schreibblockaden? Was tun Sie, um diese zu lösen?
Ja, die habe ich. Ich habe Geduld und warte ab. Oft notiere ich mir lediglich den Titel des Gedichts und eventuell. ein paar Zeilen. Wenn die Zeit gekommen ist, fließt der dazugehörige Text dann ganz einfach aus mir heraus.
Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?
Ich singe im Männergesangsverein MGV Obermünstertal und leite mit meinen Ansagetexten durchs Programm.
Ich bin gerne in der Natur, am wandern. Am liebsten im Schwarzwald.
Außerdem werke und bastle ich viel mit Holz – speziell Altholz.
Dieses Interview darf unter Angabe der Quelle (Karin Fischer Verlag 2023) verwendet werden.