Ein kurzes Interview mit der Autorin:
Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?
Ich weiß es eigentlich gar nicht so genau: Irgendwie, war der Wunsch Geschichten zu erzählen schon immer da. Mit 5 Jahren hab ich wohl schon gesagt, dass ich mal Autor werden will, wenn ich groß bin. Autor oder Zirkusdirektor …
Ist dies ihre erste Veröffentlichung?
Nicht ganz. Ich habe während meiner Schulzeit schon für die Schülerzeitung geschrieben und später nach dem Abitur zwei Kurzgeschichten in einer Frielinganthologie veröffentlicht: Nacktschläfer und Wie man Drehbücher für französische Liebesfilme schreibt. Zwei ganz nette kleine Werke eigentlich.
Schreiben Sie schon länger?
Ich schreibe seit meinem 13. Lebensjahr. Vorwiegend Songtexte. Im letzten Jahr habe zwei Albenkonzepte ausgearbeitet: Von Kindfrauen, Diven und Göttinnen für Max Mutzke mit Übertragungen von Paul Simon, Jeff Healy, Elvis Presley, Robbie Williams etc. und Kern der Welt für Adel Tawil mit 13 eigenen Songs, schöne Sachen, wie ich finde -: Leider haben beide abgelehnt.
Was waren ihre Beweggründe, dieses Buch zu schreiben?
Liebesspirale hat eigentlich eine ganz witzige Entstehungsgeschichte. Ich war verliebt in eine platonische Freundin, bin immer – wie jetzt auch noch – um 5 Uhr morgens aufgestanden und habe beim ersten Kaffee und der ersten Zigarette (man nennt das wohl Hurenfrühstück) ein Gedicht pro Tag eingetippt, ohne viel nachzudenken. Einfach im Morgenflow. Ich wollte meine Freundin wohl ein bisschen beeindrucken. Ohne Erfolg übrigens …
Laith Al Deen würde wohl sagen: So ist all das Leben, das uns erweckt beim ersten Morgengrauen. Und wenn nicht so dann eben anders.
Gab es einen Antrieb aus dem Familien- oder Freundeskreis, dieses Buch zu veröffentlichen?
Nein, weniger. Es war so, dass ich mit einem Gedicht Herrin der Gezeiten am Brentano Schreibwettbewerb teilgenommen habe und die das Gedicht gerne veröffentlichen wollten. Also habe ich mir gedacht, wenn es dafür reicht, reicht es wohl auch für ein Buch.
Woher kam die Idee/die Inspiration, dieses Buch zu schreiben.
Ich hatte wohl eine Muse, die mich eben nicht geküsst hat. Minnegesang nennt man das wohl.
Haben Sie bereits ein neues Buch in Planung.
Ja. Sogar mehrere.
Können Sie schon etwas darüber verraten?
Das nächste wird wohl wieder ein Gedichtband mit dem Arbeitstitel »Steppen auf der Spitze des Vulkans«.
Ein Gedicht, das mir gerade besonders gut gefällt ist ein selbstreflektorisches Künstlergedicht über den Prozess des Schreibens:
Wer weiß, sprach der Dichter
Und legte den Stift danieder,
Ob das Besungenen mehr lebt
Als jedes meiner Lieder
Oh wenn ich nur den Zauber hätte,
Der allem inne wohnt.
Der wie kleine Teile einer Kette
mit Inbrunst uns belohnt.
Oh wüßte ich die Orte,
wohin alle Sehnsucht flieht;
Schenk mir das Wort der Worte,
Das diesen Zauber zieht.
(Michelle Bienoirouge)
Wo schreiben Sie am liebsten?
Früh morgens in der Küche.
Haben Sie bestimmte Schreibrituale?
Nicht nachdenken, fließen lassen.
Was lesen Sie selbst gerne für Bücher?
Judith Hermann, Frisch, Dürrenmatt, dann die Anglisten: Oates, Updike; ab und zu Philosophie: Thomas Nagel, Douglas Hofstätter etc.
Was ist ihr Lieblingsbuch?
»Metamagica« von Douglas Hofstätter
Welches Buch liegt derzeit auf ihrem Nachttisch?
»Die Losungen 23«.
Haben Sie manchmal Schreibblockaden? Was tun Sie um diese zu lösen?
Einfach Schreiben.
Was machen Sie gerne in ihrer Freizeit?
Musik hören, singen, lesen, schwimmen, in Cafes träumen. Ja träumen wohl.
Dieses Interview darf unter Angabe der Quelle (Karin Fischer Verlag 2023) verwendet werden.